Nun sind die drei Jahre Arbeit vorbei, die mich dazu zwangen, täglich quer durch München zu pendeln, vom einen Ende der Stadt zum anderen. Das waren drei Jahre fast jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit. Drei Jahre Anstrengung und Überwindung des inneren Schweinehunds. Drei Jahre Kampf im Stadtverkehr.
Trotzdem war es die beste Idee überhaupt, mit dem Fahrrad zu pendeln. Sicher, täglich zweimal 15 Kilometer in der Großstadt, durch so viel befahrene Stadtteile wie Schwabing, sind nicht ohne. Dennoch kann ich nur jedem empfehlen, dasselbe zu tun und den Weg zur Arbeit auf dem Velo zurückzulegen.
Hier ein paar Fragen und Antworten, die bei der Entscheidung helfen könnten, von nun an Radpendler zu werden.
Wird es anstrengend?
Ja, definitiv.
Werde ich nass werden?
Ganz bestimmt. Aber das Fahren bei Wind und Wetter wird dein Immunsystem stärken und deinen Willen stählen. Spätestens bei der nächsten Transalp wirst du davon profitieren.
Wird mein Material leiden?
Leider ja. Stadtverkehr bedeutet Schlaglöcher, Bordsteinkanten und Vollbremsungen, im Winter obendrein Streusalz. Deswegen solltest du ein robustes Rad wählen und am besten nicht das aller teuerste.
Ist effektives Training so überhaupt möglich?
Mit etwas Kreativität natürlich – ich habe es immer so gemacht: Morgens eine lockere Fahrt ins Büro, sodass ich wenig bis gar nicht ins Schwitzen kam (die Kollegen werden es danken). Damit reichte dann kurzes Frischmachen auf der Toilette vollkommen aus. Abends kam dann das richtige Training, richtiges Bolzen eben.
Soll ich das ganze Jahr fahren? Werde ich da nicht krank?
Radfahren härtet ab. Du wirst in jedem Fall stärker, wenn du bei jedem Wetter fährst, sei es nun bei Schnee, glatten Straßen, Hagelgewittern, Sturmböen oder sengender Hitze. So wirst du besser und lernst, wie du mit dem gesamten Kaleidoskop an Wetterbedingungen zurecht kommst.
Sind die Abgase in der Stadt nicht ungesund?
Ersten sorgt die aktive Atmung beim Sport für den sofortigen Abtransport der Abgase aus den Lungen. Zweitens sind die Abgase nicht schlimmer als die Killer-Keime in der U-Bahn. Und drittens gehst du dem Problem aus dem Weg, wenn du Hauptverkehrsstraßen meidest und lieber durch Parks und Seitenstraßen fährst.
Was sind sonst so die Vorteile?
Es ist günstig. Es ist umweltfreundlich. Es biete dir eine elegante und zeitsparende Möglichkeit, dein Training in den Alltag zu integrieren. Im Stadtverkehr kannst du deinen Fahrstil und deine Reflexe hervorragend schulen. Außerdem pure Abhärtung.
Fazit: Es lohnt sich allemal das Rad zum Pendeln zu nutzen. Es wird eine Herausforderung, aber ein echter Radfahrer wird diese sicher nicht scheuen.