Transalp 2014, Etappe 1:
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Eine Transalp macht man nicht jeden Tag, deswegen dachten wir uns, es sei eine gute Idee, am Anfang noch locker einzurollen. Startpunkt war der Südrand Münchens, um quer durch das bayerische Alpenvorland zu radeln. Das verspricht herrliche Landschaften und Ausblicke auf die Berge, die noch kommen werden.
Wenn da nicht der Regen gewesen wäre. Am Vortag war noch eine massive Kaltfront durchgezogen und die Temperaturen fielen auf das tiefste Niveau, das im Juli überhaupt möglich ist. Die Regenwolken stauten sich am Alpennordkamm und so sollten wir den ganzen Tag unsere nasse Freude haben.
Trotzdem: Ein Radfahrer lässt sich davon nicht den Spaß nehmen und so starten wir in München, am Südende der Stadt, genauer gesagt in Fürstenried West. So sparen wir uns das lästige Stop-and-Go in der Stadt. Gleich ziehen wir auf die „Olympiastraße“, eine perfekt asphaltierte Nebenstraße zur A95 mit kaum Verkehr – ideal zum Einrollen also.
Bis nach Wangen kurz vor Starnberg geht es immer geradeaus, dann müssen wir in Richtung Schäftlarn. Doch uns zieht es heute nicht zum Kloster, wir halten uns mehr Richtung Süden und fahren über Icking nach Wolfratshausen. Dort legen wir im Regen eine kurze Bananenpause ein und stürzen uns ziemlich bald wieder in die Wasserschlacht.
Es geht weiter über Gelting nach Unterherrnhausen und bei schönem Wetter würde uns hier ein herrliches Alpenpanorama erwarten, das sie Berge zum Greifen nahe heranrücken lässt. Doch dieses Mal gibt es graue Regensuppe und wir ziehen weiter in Richtung Süden.
Das Geschwür Penzberg lassen wir rechts liegen, wir wählen den direkten Weg nach Benediktbeuren, wo wir am Bahnhof unsere Mittagspause machen. Gott sei Dank ist das Wartehäuschen leer und wir können es uns endlich ein wenig im Trockenen gemütlich machen.
Auch so eine Pause geht zu Ende und wir fahren weiter nach Kochel am See und direkt am Ortsausgang beginnt der Anstieg zum Kesselberg, unserem ersten richtigen Berg. Im strömenden Regen ziehen wir bergauf und bei diesem Sauwetter verzichten wir sogar auf das Beweisfoto am Passschild.
Wir fahren sofort weiter, hinunter zum Walchensee. Anstatt kristallklar in der Sonne zu glänzen, empfängt er uns mit dicken Nebelschwaden. Was soll’s, wir müssen da durch und leicht ansteigend geht es am See entlang hoch nach Wallgau, dem Geburtsort von Magdalena Neuner.
Pünktlich in Wallgau hört der Regen auf. Erleichtert und froh streifen wir unsere Froschhaut ab und genießen die ersten Sonnenstrahlen unserer Tour. Auf den letzten Kilometern passieren wir Klais, den angeblich höchstgelegenen Bahnhof Bayerns. Danach sind es nur noch wenige Kilometer bis nach Mittenwald.
In der kleinen Stadt am Fuße des Karwendel, berühmt für seinen Geigenbau wollen wir unsere erste Nacht verbringen. Endlich haben wir ein warmes Zimmer, endlich können wir unsere durchnässten Sachen zum Trocknen ausbreiten. Nur noch ein kleiner Spaziergang, ein gutes Abendessen und endlich Schlafen.