Cîme de la Bonette

Transalp 2015, Etappe 2

Der Lac de Roselend mit seiner typisch türkisbaluen Farbe - fast zu schön um weiterzufahren

Sascha
Den Mont Blanc, den König der Alpen, im Visier

Transalp 2015, Etappe 2:

  • La Clusaz - Bourg-St.-Maurice
  • 90,8 km · 2595 hm · Hochgebirge

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Am zweiten Morgen in Frankreich begrüßt uns bereits strahlender Sonnenschein und eine herrlich Aussicht auf die umliegende Bergwelt. Man merkt, dass wir bereits über 1000 Meter über Normalnull liegen, die Luft ist klar und frisch. So kann der Tag ja nur ein Erfolg werden.

Eine unvergessliche Aussicht auf den Mont Blanc erwartet uns bei der Abfahrt vom Col des Saisies
Eine unvergessliche Aussicht auf den Mont Blanc erwartet uns bei der Abfahrt vom Col des Saisies (Foto: Sascha Resch)

Gleich nach dem Start befinden wir uns im Anstieg zum Col des Aravis. Zum Glück ist dieser Pass sehr zahm, er fährt sich leicht und angenehm, also auch mit kalten Muskeln kein Problem. Vorbei an herrlichen Almwiesen geht es bergan und bald haben wir auch den ersten Pass des Tages erreicht. Hier am Col des Aravis befinden wir uns übrigens auf der Grenze der Provinzen Haute-Savoie und Savoie.

Nach einer kurzen Pause und dem Beweisfoto geht es auf kurvenreicher Abfahrt hinunter nach Savoyen. Schon bald haben wir den kleinen Ort Flumet erreicht. Wir warten kurz, damit sich die Gruppe wieder etwas zusammenfinden kann und fahren gleich weiter, wieder bergauf zum Col des Saisies. Auch dieser Pass ist angenehm zu fahren, wenn auch etwas steiler und unrhythmischer als der Aravis.

Leider ist der Saisies nicht sonderlich spektakulär, am Straßenrand liegen hauptsächlich Kuhweiden, doch trotzdem genießen wir die Fahrt bergauf. Regelmäßig gibt es kurze Steilstücke, die wir in einem kurzen Bergsprint überwinden, ehe sich die Strecke wieder zurücklegt. So geht es hinauf bis in den Wintersportort Les Saisies.

Die Abfahrt nach Beaufort wir dann zum echten Highlight. Das Wetter ist herrlich und so dürfen wir unvergessliche Ausblicke zum Mont Blanc erleben. Der höchste Berg der Alpen bietet einen grandiosen Anblick und so müssen wir immer wieder anhalten und das Dach der Alpen bestaunen.

Leider geht auch so eine Abfahrt einmal zu Ende und wir erreichen Beaufort, Heimat des gleichnamigen, berühmten Käses. Eine etwas längere Pause steht an, denn wir müssen heute noch einen weiteren Pass stemmen.

Von Beaufort aus geht es zunächst durch bewaldete Strecke in Richtung Cormet de Roselend, unser letzter Anstieg des Tages. Hier ist es angenehm ruhig, kaum Verkehr, wir sind so gut wie allein mit der Natur. Bald verschwindet der Wald und wir müssen den Hang in der prallen Sonne weiter hinauf. Am Nachmittag brennt die Sonne unerbittlich vom Himmel und so zieht sich der Weg bis zum Col de Méraillet, einem Vorpass des Cormet de Roselend.

Der Lac de Roselend mit seiner typisch türkisbaluen Farbe - fast zu schön um weiterzufahren
Der Lac de Roselend mit seiner typisch türkisbaluen Farbe – fast zu schön um weiterzufahren (Foto: Sascha Resch)

Kurz nach dem Méraillet erwartet uns auch schon der unvergleichliche Lac de Roselend. Das stechende Türkisblau des Wassers hat einen beruhigenden, fast schon hypnotisierenden Effekt. Aber es hilft nichts, wir müssen weiter, zunächst am Nordufer des Sees entlang, dann in Serpentinen weiter bergan.

Auf den letzten Kilometern des Cormet de Roselend erleben wir dann zum ersten Mal auf unserer Tour richtig hochalpines Gelände, die Vegetation wird karger und schroffer. Immerhin liegt der Cormet de Roselend auf fast 2000 Metern. Oben am Pass dann ein paar Fotos zum Beweis und als Belohnung.

Die folgende Abfahrt hinunter nach Bourg-Saint-Maurice ist schnell und anfangs sehr leicht zu fahren. Doch die letzten Kilometer sind äußert gefährlich: Eine schmale, schwer einsehbare Straße mit äußerst schlechtem Belag fordert von uns und unseren Rennmaschinen vollen Einsatz.

Erleichtert kommen wir in Bourg-Saint-Maurice an. Wir machen eine Pause an der Straße, die hinauf nach Val d’Isère führt. Wir sind sehr verwundert über das hohe Verkehrsaufkommen auf dieser Straße. Während der Rast beschließen wir dann, dass wir uns heute diese Straße sparen und mit dem Bus weiter fahren. Der Weg nach Val d’Isère ist nämlich 30 Kiometer lang, immer bergauf. Dazu der starke Verkehr und zahlreiche schwach beleuchtete Tunnels, da ist es im Bus angenehmer.

So kommen wir in Val d’Isère an und uns begrüßen rot-weiße Fahnengirlanden, die über die Straßen gespannt sind. Man fühlt sich fast wie im Himalaya. Vor dieser einmaligen Kulisse gönnen wir uns noch einen Spaziergang und typisch Radfahrer wurmt es uns im Nachhinein doch, dass wir hier rauf nicht doch mit dem Rad gefahren sind.

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