- Erste Austragung: 2001
- Start: 24.06.2016
- Endspurt: 25.06.2016
- Strecke: Nauders – Nauders (Dreiländerfahrt durch Österreich, Schweiz und Italien über 12 Passhöhen)
- Länge: 533,5 km
- Höhenunterschied: 14.000 hm
Das „Race across the Alps“ ist eines der interessantesten und härtesten Radrennen. Das Event dauert weniger als 24 Stunden, aber die Distanz ist umso länger. Die Strecke ist ein Rundkurs, aber, wenn man das Höhenprofil ansieht, ist sie nicht mehr so geometrisch harmonisch, sie gleicht eher einem Sägeblatt. Die umliegenden Alpen bezaubern alle Zuschauer, doch für die Teilnehmer stellen sie vielmehr eine große Herausforderung dar. Das einzigartige Konzept, die wunderbare Natur und der extreme Sport machen dieses Radrennen so populär.
Der Name dieses Events – RATA („Race across the Alps“) – sagt uns schon ungefähr, wo die Strecke liegt: Genauer gesagt, führt sie im Dreiländereck durch Österreich, die Schweiz und Italien. Aber was der Name nicht sagt, ist, dass dieses Radrennen eines der schwierigsten überhaupt ist. Natürlich ist das Radfahren durch die Berge nicht einfach, aber das RATA ist viel mehr, als nur „nicht einfach”. Es ist ein echtes Extremum, und deswegen ist es eine unendlich große Ehre beim RATA zu siegen. Eigentlich ist es schon eine große Ehre, überhaupt daran teilzunehmen. Es ist ein elitäres Event: nicht mehr als 50 Fahrer dürfen an dem Radrennen teilnehmen. Andererseits muss man sagen: Das RATA ist so schwierig, dass nicht wirklich viele Sportler es schaffen können. Üblicherweise gibt es zwischen 27 und 42 Teilnehmer. Vielleich ist der Fakt, dass nur die härtesten Sportler hier teilnehmen können, ein Aspekt der Popularität unter Sportlern wie Zuschauern.
Dieses Radrennen hat eine längere Geschichte. 2015 war das 15-jähtige Jubiläum des RATA. Das erste Mal wurde das Event 2001 von Franz Venier, Othmar Peer und Max Wassermann organisiert. Damals waren 40 Teilnehmer aus 7 Länder (Deutschland, Österreich, Schweiz, Liechtenstein, Italien, Slowenien und USA) unterwegs. Die Distanz betrug 509 km und der Sieger brauchte dafür 22:33 h. Es war Gerrit Glomser aus Österreich. Seit jenem Jahr lautet die Regel: Nicht alle Teilnehmer werden als Finisher gewertet. Man muss unter einer bestimmten Zeit ins Ziel kommen, oder man wird nicht gewertet. Für das erste Radrennen lag diese Zeit bei 32 Stunden. Üblicherweise werden lediglich 26-32 Sportler in der Endwertung als Finisher gelistet.
Das RATA wurde mit der Zeit immer beliebter, aber die Prinzipien waren dieselben seit dem ersten Event. Das zweite und dritte Radrennen waren schon länger – 540 km. Seit 2011 war die Strecke wieder ein bisschen kürzer – „nur“ 532 km. Das Radrennen-2016 verlief über eine Distanz von 533,5 km. Der Höhenunterschied betrug immer mehr als 14.000 m – ein echtes Kletterevent.
Max Wassermann war bereits Organisator des Dreiländergiro und er wollte zusammen mit Franz Venier und Othmar Peer ein wirklich schwieriges Radrennen auf die Beine stellen, das durch die drei Alpenländer führt. Im Großen und Ganzen ist dieses Radrennen nur etwas für echte Profis. Es gibt beim RATA in der Regel mehr Sportler als Sportlerinnen. Aber natürlich nehmen auch Frauen am RATA, üblicherweise sogar zusammen mit den Männern. 2013 gab es dann doch einmalig eine spezielle Wertung für Damen. Es gab 4 Teilnehmerinnen aus Österreich, der Schweiz und Deutschland. Die Siegerin war Corinne Furrer aus der Schweiz. Ihr Ergebnis: unglaubliche 27:25 h.
Noch ein besonderes Merkmal vom RATA ist seine Natürlichkeit. Selbstverständlich sind da die Alpen. Vielleicht wäre dieses Radrennen nicht so populär, wenn es nicht in dem wohl schönsten Gebirge Europas (oder sogar der Welt) stattfände. Die majestätischen Alpen, vor allem der Ortler, machen das Radrennen nicht nur sehr schwierig, sondern auch wirklich wunderschön. Vermutlich haben die Teilnehmer nicht so viel Zeit und nicht so viele Möglichkeiten, das Panorama der Natur zu genießen, aber die Zuschauer können das. Dazu ein interessanter Fakt: Die Hotels entlang der Strecke nutzen dieses Event als Anlass, um Touristen anzulocken – fast schon wie bei Giro oder Tour.
Das Radrennen 2016 war, wie üblich, sehr energisch, heftig und der Sieg war heiß umkämpft. Es gab 37 Teilnehmer (34 Männer und 3 Frauen) aus 10 Ländern (Deutschland, Österreich, Schweiz, Vereinigtes Königreich, Frankreich, Ungarn, Italien, Luxemburg, Niederlande und USA). Ins Ziel haben es 32 Fahrer geschafft (Sportler aus 9 Ländern, darunter 2 Frauen), aber nur 23 wurden offiziell gewertet. Der Sieger 2016 war Robert Petzold aus Deutschland (sein Ergebnis: unbeschreibliche 21:26 h, das entspricht einem Schnitt von fast 25 km/h), er war bereits 2015 der Schnellste, sein damaliges Ergebnis waren 21:36 h. Der zweite Platz ging 2016 ant Walter Sageder (Österreich), auch er war bereits 2015 auf dem zweiten Platz. Seine Ergebnisse sind 21:37 h (2016) und 21:53 h (2015). Die einzige offiziell gewertete Frau war 2016 Sabina Compassi aus der Schweiz. Ihr Ergebnis: 29:02 h, sie auf Platz 18 aller Fahrer ins Ziel.
Das RATA ist das härteste Eintagesrennen der Welt. Über 500 Kilometer und 14.000 Höhenmeter in weniger als 24 Stunden bringen die Teilnehmer an die Grenzen des Möglichen – und das mitten in den Alpen.
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