Transalp 2014, Etappe 4:
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Italien – das klingt nach schönem Wetter, viel Sonne, angenehm warm. Auch bei unserer Transalp hat sich dieses Klischee bestätigt, denn schon am frühen Morgen lacht uns die Sonne in Sterzing entgegen.
So sind wir guter Dinge und starten zuversichtlich nach einem guten Frühstück. Kurz nach Sterzing müssen wir uns dann entscheiden. Wir könnten entweder über das Penser Joch fahren oder den Jaufenpass in Angriff nehmen, streckentechnisch wäre der Unterschied für unsere Etappe fast egal.
Wir entscheiden uns dann für das Penser Joch, denn der Jaufenpass ist sehr kehrenreich und unsere Bremsen sind von den vorigen Regentagen noch arg mitgenommen. Also wählen wir die Straße, die uns über den Penser Joch nach Bozen führen wird.
Das Penser Joch ist nicht allzu lang, ungefähr 13 Kilometer Anstieg erwarten den Radfahrer. Auch die Steigung ist noch im normalen Bereich, konstant etwa 10-13%. Diese ziehen sich jedoch sehr nach unserer bisherigen Tour; außerdem hat das Penser Joch kaum Biegungen und Kehren, sodass wir fast immer geradeaus fahren müssen – eine echte Willensprüfung also.
Doch bald sind wir oben angekommen und die Aussicht entschädigt uns für unsere Mühen. Wir genießen noch eine Tasse Kaffee am Gasthof und stürzen uns alsbald in die endlose Abfahrt nach Bozen. Zunächst geht es hochalpin und recht steil nach unten, dann flacht die Strecke eher ab und wir fahren durch das enger werdende Sarntal.
Es rollt sehr gut, doch dann heißt es vorsichtig fahren, denn im unteren Teil, verengt sich die Schlucht dramatisch und die Straßenbauer mussten zahlreiche Tunnels in den Fels sprengen, um diese Passage zu überwinden. Zudem ist der Belag hier sehr ruppig und in den schlecht beleuchteten Tunnels brettern wir durch so manches Schlagloch.
Dementsprechend sind froh als wir die Burg Runkelstein erblicken, die uns verrät, dass wir gleich in Bozen sind. Wir haben noch ein Stück zu fahren, also lassen wir eine Besichtigung der Rittersburg ausfallen, doch unter anderen Umständen ist so ein Besuch allemal lohnenswert.
Wir umfahren Bozen an seinem Nordrand und sparen uns so das heftige Verkehrsgewühl. Stattdessen zielen wir gleich in Richtung Etsch ab und nach ein paar Kilometern befinden wir uns inmitten idyllischer Apfelplantagen. Eine Fahrt durch die endlosen Apfelfelder ist ein besonderes Erlebnis, denn die hervorragenden Straßen sind für den öffentlichen Verkehr gesperrt und so kann der Radfahrer voll und ganz die Umgebung genießen.
Schließlich kommen wir in Lana an und wir rasten nochmals. Jetzt kommt nämlich der letzte Teil unserer Etappe, eine kleine Bergankunft. Wir müssen hinauf nach Völlan, einem kleinen Ort am Hang der Gampenstraße. Deswegen müssen wir etwas mehr als ein Drittel des Gampenpasses bezwingen, bevor wir rechts weiter nach Völlan fahren können.
Von der Gampenstraße aus ist es dann noch ein gutes Stück bis nach Völlan. Um ehrlich zu sein, will die Strecke für uns kein Ende nehmen, das Gepäck wiegt heute besonders schwer, die Beine sind schon müde.
Umso glücklicher sind wir, als wir an unsere Unterkunft ankommen. Wieder einmal werden wir für die Schinderei gebührend entlohnt: Wir haben einen fantastischen Blick in Richtung Etschtal und Sarntaler Alpen, sowie im Norden auf die Texelgruppe. Zum Essen fahren wir noch nach Lana zurück und gönnen uns ein richtig gutes Abendessen.